Tannen statt Palmen, Axt statt Liegestuhl – das internationale Bergwaldprojekt aus der Schweiz feiert ein rundes Jubiläum im Montafon: seit 30 Jahren verbringen Freiwillige ihren Urlaub in den Waldungen des Stand Montafon Forstfonds und helfen dabei, den wichtigen Lebensraum Wald fit für die Zukunft zu machen.
Gegründet 1987 in der Schweiz hat die Idee mittlerweile rund 90.000 Freiwillige zum Mitmachen bewegt. 1994 hat Hubert Malin als damaliger Betriebsleiter vom Stand Montafon Forstfonds das Bergwaldprojekt erstmals nach Österreich gebracht. Seitdem wird der gemeinnützige Einsatz auch in den Waldungen vom Stand Montafon durchgeführt. Dabei leisteten rund 900 Freiwillige in 60 Projektwochen einen aktiven Beitrag zur Sicherung des Lebensraumes Bergwald und zur Kulturlandschaftspflege.
Lebensraum Wald
Bei ihrer Arbeit im Wald lernen die Freiwilligen die vielfältigen Zusammenhänge und Schönheit vom Lebensraum Wald ebenso kennen wie die Gefahren und Probleme. Die Aktivitäten reichen dabei beispielsweise von der Kulturpflege (Ausmähen von gepflanzten Jungbäumen) bis zum Freihalten von Weideflächen oder der Montage von Lawinenstützwerken. Begleitend dazu finden Exkursionen, Vorträge und Diskussionen statt. Gewohnt und gelebt wird übrigens die ganze Zeit im Wald. Bei einer einfachen Holzerhütte. Und in Zelten. Ganz im Einklang mit der Natur.
„Engagiert bei der Sache“
Über 28.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden in den vergangenen 30 Jahren von den Freiwilligen in die Montafoner Standeswaldungen gesteckt. „Dabei wurden beispielsweise rund 20.000 Jungpflanzen wie Fichten, Tannen, Buchen, etc. im Schutzwald gepflanzt“, so die stellvertretende Forstfonds-Betriebsleiterin Sylvia Ackerl in ihrer Funktion als Obfrau vom Verein „Bergwaldprojekt Österreich“. Hunderte Festmeter Käferholz wurden in den vergangenen Jahren entrindet, 15.000 Laufmeter Begehungssteige errichtet. Durch die tatkräftige Unterstützung vom Forstfachpersonal des Bergwaldprojekts und den Profis vom Stand Montafon Forstfonds werden auch heuer wieder viele Aktionen durchgeführt, unter anderem dort, wo vor 30 Jahren die ersten Bäume gepflanzt wurden.
Mit allen Sinnen erleben
In diesem Sommer waren und sind wieder 30 Personen im Rahmen des Bergwaldprojekts im Montafon aktiv. Im Silbertal setzen sich die Teilnehmenden ganz individuell mit der Natur auseinander. Einig sind sich die Freiwilligen darin, dass die Arbeitswoche im Wald eine ganz besondere Kraftquelle ist. Warum sie sich für diese ungewöhnliche Art des Urlaubs entscheiden haben? „Weil wir gerne in der Natur sind und den Wald mit allen Sinnen hautnah erleben können.“ Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums fand dieser Tage im Silbertal ein kleiner Festakt statt. Dabei konnten Obfrau Sylvia Ackerl und ihr Team unter anderem den Bergwaldprojekt-Chef Martin Kreiliger, Sylvia Rickmann vom Vorarlberger Waldverein, Gründungsmitglied Hubert Malin, sowie die Forstfonds-Crew Andreas Dönz und Alexander Fijatkowski im Silbertal begrüßen.
Das ist das Bergwaldprojekt:
Das Bergwaldprojekt, gegründet 1987, ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Trin, Kanton Graubünden. Die Stiftung Bergwaldprojekt hat den Zweck, die Erhaltung, Pflege und den Schutz des Waldes und der Kulturlandschaft im Berggebiet zu fördern, insbesondere durch Pflege- und Sanierungsarbeiten in Arbeitseinsätzen und durch die Förderung des Verständnisses der Öffentlichkeit für die Belange des Waldes.
Seit der Gründung 1987 ermöglicht das Bergwaldprojekt Frauen und Männern von 18 bis 88 Jahren einen einwöchigen Arbeitseinsatz mit professioneller Leitung. Seit 1994 wird das Bergwaldprojekt auch in den Waldungen vom Stand Montafon Forstfonds durchgeführt. Neben forstlichen Arbeiten im Wald wird viel Wissenswertes über den Bergwald und die Zusammenhänge im Ökosystem vermittelt. Der Lohn sind gestärkte Muskeln, viel frische Bergluft, gute Vollwertkost und neue Freundschaften.
Detaillierte Informationen zum Bergwaldprojekt unter www.bergwaldprojekt.orgim Internet