Die geplante Schranke beim Bahnübergang „Alma“ auf der L188 zwischen Lorüns und St. Anton im Montafon sorgt für Unmut in der Region. Die Bürgermeister der Montafoner Gemeinden und die Montafonerbahn sind sich einig: Wir wollen keine Schranke! Dennoch soll sie Ende August in Betrieb gehen, um die Sicherheit an der Alma-Kreuzung zu erhöhen - wie von der Eisenbahnbehörde vorgeschrieben.
Die Alma-Kreuzung auf der L188 zwischen Lorüns und St. Anton ist einer der letzten unbeschrankten Bahnübergänge entlang der Montafonerbahn zwischen Schruns und Bludenz. Nach Änderungen in der Eisenbahnverordnung hat die Eisenbahnbehörde in ganz Österreich verschiedene Bahnübergänge unter die Lupe genommen und bei einzelnen Kreuzungen Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit veranlasst. So auch bei der Alma-Kreuzung. Wegen befürchteten längeren Schließ- und Wartezeiten und damit noch mehr Belastung vor allem in den Verkehrsspitzen setzen sich die Montafoner Bürgermeister über den Stand Montafon schon länger intensiv dafür ein, die Schranke durch alternative Maßnahmen zu verhindern.
Alternativen geprüft
Deswegen hat beispielsweise die Landesstraßenbau-Abteilung verschiedene Gutachten in Auftrag gegeben, um Alternativen zur vorgeschriebenen Schrankenanlage prüfen zu können – darunter verschiedene Verkehrs-Sicherungs-Maßnahmen wie beispielsweise eine Temporeduktion unmittelbar vor und nach dem Übergang oder die Installierung einer Rotlicht-Überwachungsanlage. Ziel war und ist es, die Verkehrssicherheit mit Alternativ-Maßnahmen so erhöhen zu können, dass die Schrankenanlage überflüssig wird.
„Gesamtlösung muss her“
Gleichzeitig verweisen die politisch Verantwortlichen auch auf die Realisierung der vieldiskutierten Ortsumfahrung Lorüns. „Wenn diese kommt wie angekündigt, dann brauchen wir die Bahnschranke ebenfalls nicht“, so der neue Montafoner Standesrepräsentant Bürgermeister Herbert Bitschnau. Der Lorünser Standort-Bürgermeister Andreas Batlogg ergänzt. „Lorüns will schon lange eine Ortsumfahrung und das Land Vorarlberg hat an ein zweites Gleis für die Montafonerbahn im Hinterkopf.“ Weil der Platz neben der Ill für beides aber nicht ausreiche, müsse jetzt eine rasche Gesamtlösung her. Und diese gehe aktuell in Richtung einer Unterflur-Lösung. „So könnte die Montafonerstraße im Ortsgebiet unter die Erde verlegt werden“, so Batlogg weiter. „Darüber würden dann die Gleise der Montafonerbahn laufen.“
Entlastung aller Lorünser:innen
Die Montafoner Bürgermeister fordern das Land Vorarlberg jedenfalls auf, weiterhin aktiv an einer raschen Umsetzung zu arbeiten. Damit wäre nicht nur die Herausforderung Alma-Kreuzung gelöst, sondern gleichzeitig würden alle Lorünser:innen vom Verkehr entlastet werden. „Eine Idee mit lauter Siegern. Was will man mehr? Deswegen sollten die neuen Ideen konkret weiter vertieft werden“, sind sich die Montafoner Bürgermeister abschließend einig.